Data Privacy und Datenschutz – Das sind die aktuellen Trends

Datenschutz: Trends in der digitalen Werbung und im E-Commerce

Die 2018 in Kraft getretene EU Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO oder GDPR fĂĽr “General Data Protection Regulation”) hat die Geschäftspraktiken in Bezug auf die Privatsphäre und die persönlichen Daten der Nutzer grundlegend verändert. Die DSGVO der Europäischen Union definiert, wie die Daten von Nutzern gesammelt, verarbeitet und gespeichert werden mĂĽssen, insbesondere, wenn sie mit Dritten geteilt werden. Grosse Technologieunternehmen wie Apple, Google und Facebook haben die GDPR zum Anlass genommen, ihre Datenschutzrichtlinien voranzutreiben und zu aktualisieren. Damit halten sie einerseits lokale und regionale Gesetze ein, andererseits sichern sie damit aber auch ihre geschlossenen Ă–kosysteme (Walled Gardens). FĂĽr sie entscheidend, da ihr Business-Model auf digitaler Werbung, App-Diensten und E-Commerce beruhen und einen grossen Nutzer-, bzw. Kundenstamm haben.

Wir haben folgende Trends und Entwicklungen im Bereich Datenerhebung, Datenverarbeitung und Datensicherheit identifiziert, die in den nächsten zwei Jahren einen erheblichen Einfluss auf die digitale Werbung und E-Commerce haben werden:

iOS14: Mehr Transparenz und Kontrolle beim Thema Datenschutz

Apple hat im Frühjahr 2021 damit begonnen, Datenschutz-Updates für iOS-Geräte umzusetzen. Diese Updates betreffen App-Werbung, das Tracking von App-Installationen und In-App-Aktionen innerhalb des iOS-Ökosystems. Alle diese Vorgänge müssen Apples App Tracking Transparency Framework (ATT) folgen. Ausserdem können Nutzer neu entscheiden, ob sie sich für oder gegen Ad-Tracking entschieden. Letzteres hat zur Folge, dass ihre Kennung für Werbetreibende (IDFA) nicht freigegeben wird. Dadurch wird die Personalisierung, Attribution und das Retargeting von mobiler Werbung eingeschränkt. Davon betroffen sind:

  • iOS-App-Entwickler und iOS-Publisher 
  • Werbetreibende und Werbeplattformen, die iOS-Nutzer (mobil) ansprechen

Der Tod des Third-Party-Cookies

Google hat mit seiner Privacy-Sandbox-Initiative einen Prozess gestartet, um nur noch First-Party-Cookies im Browser Google Chrome zuzulassen. Dies wurde bereits in anderen grossen Webbrowsern – wie Safari in 2018 mit ITP 2.0 (Intelligent Tracking Prevention) und Firefox in 2019 – umgesetzt. Dadurch werden Cookies von Drittanbietern bereits by default blockiert. Da Google Chrome jedoch einen weltweiten Marktanteil von 63 % hat (Stand Januar 2021), werden die Auswirkungen dieses Mal in der digitalen Werbe- und E-Commerce-Branche wohl grösser sein: Es wird zu Einschränkungen bei Audience Targeting, Analytics und Attribution kommen. Laut Google werden Cookies von Drittanbietern in Chrome bis Ende 2022 auslaufen. Diese Änderung betrifft:

  • Publisher und E-Commerce-Unternehmen
  • Werbetreibende und Werbeplattformen, die hauptsächlich Webnutzer (Desktop) ansprechen

Das revidierte Schweizer Datenschutzgesetz (DSG-Revision)

Das Schweizer Datenschutzrecht wird aktuell ĂĽberarbeitet. Das neue Datenschutzgesetz – das neue DSG – wird voraussichtlich Mitte 2022 in Kraft treten. Unternehmen, die bereits gemäss der Datenschutz-Grundverordnung der EU (General Data Protection Regulation GDPR) handeln, sollten damit keine Probleme haben, da es an diese aktuellen Datenpraktiken angepasst sein wird. Werbetreibende und Publisher, die First-Party-Data verwalten, mĂĽssen “Privacy by Default” anbieten, was bedeutet, dass die Datenerfassung und -verarbeitung standardmässig auf das beabsichtigte Minimum beschränkt wird. Diese Datenschutzrichtlinien betreffen:

  • Alle Unternehmen, die Nutzerdaten in der Schweiz sammeln, verwalten und speichern

Fazit – Das erwartet uns in den kommenden Jahren im Umgang mit Daten

Unternehmen und Organisationen sind in der Pflicht, sich an das jeweils geltende Datenschutzrecht zu halten. Gegebenenfalls kann es auch helfen, einen Datenschutzbeauftragten zu ernennen, der sich über Änderungen informiert. Zusammenfassend lässt sich nämlich sagen, dass Werbetreibende, Agenturen, Werbeplattformen und Publisher, die stark auf iOS und Google eingestellt sind (was die meisten sein dürften), diese Veränderungen in den kommenden Jahren besonders im Blick haben müssen.

Aus diesem Grund arbeiten Social-Media-Plattformen, wie beispielsweise Facebook, aktuell mit Hochdruck daran, Apples Datenschutzrichtlinien zu erfĂĽllen und trotzdem weiterhin attraktiver Partner zu sein. Denn, die Ă„nderungen werden sich direkt auf die Mediaplanung, das Tracking und das Reporting in der mobilen Werbung auswirken. Sobald Google keine Cookies von Drittanbietern mehr zulässt, wird sich auch das Tracking von Web- und Desktop-Kampagnen grundlegend ändern mĂĽssen. Facebook rät beispielsweise, seine Conversion-API als Ersatz fĂĽr den Facebook-Pixel zu nutzen. DafĂĽr ist allerdings serverseitiges Tagging eine Voraussetzung. 

ads&figures berücksichtigt all diese Trends in Bezug auf Nutzer- und Personendaten im Bereich Datenschutz. Wir werden unsere Kunden auch in Zukunft proaktiv und zeitnah über die oben genannten Themen informieren und sie über Änderungen oder Updates in Bezug auf Kampagnen und Reportings über alle Kanäle hinweg auf dem Laufenden halten.